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in den medien wird ja immer wieder werbung gemacht, seine organe zu spenden.

wie steht ihr als potentielle spender - oder auch als potentielle empfänger (falls hier jemand aktiv ist) zum thema?

ich oute mich als "nicht spender". ja - es stimmt - meine organe brauch ich nach meinem ableben nicht mehr. ich kann mich allerdings mit dem gedanken "ausgeschlachtet" zu werden und als leere hülle beigesetzt zu werden nicht anfreunden - auch nicht im gedanken an meine hinterbliebenen.
was mich noch dazu bewegt, keine innereien abzugeben, ist ganz einfach der umstand, dass ich keinen einfluss drauf nehmen kann, wer denn der empfänger sein wird... klingt blöd - aber ist es ein "guter mensch?!"

eine lebend-spende, bei der ich aktiven einfluss nehmen kann, wäre allerdings für mich denkbar.

lasst mal eure meinungen hören ... und vielleicht auch die eine, oder andere diskussion geschehen ...

ich bitte aber aufgrund der ernsthaftigkeit dieses themas um angemessene ausdrucksweisen.

gruß martin

Also von mir dürfen die nach meinem Ableben alles haben, was irgendwie zu gebrauchen ist, ich hab da keinerlei moralische Bedenken.
Ich gehe sogar soweit, das der nicht brauchbare Rest dann gerne in einem Lehrkrankenhaus oder Unni für die nächste Ärztegeneration als Übungsobjekt genutzt werden darf.

Ich als nicht gläubiger Mensch muss nicht unbedingt eine Grabstätte haben und meinen Angehörigen erspare ich so auch noch die horrenden Kosten einer Beerdigung.
Zum Gedenken an eine geliebte Person muss man ja nicht zwangsweise an ein Grab gehen, ein Bild an der Wand oder ein zu Lebzeiten beliebter Ort tut es doch auch.


Meine Meinung !

als ungläubiger ist es mir eigentlich egal, was nach dem tod mit mir so gemacht wird..
wenn einer die organe will, bitte.... ob er damit glücklich wird, ist ne andere frage...

und ja, ich hab mir schon vor längerer zeit son organ-spende-ausweis ausgedruckt und ausgefüllt.

grüße
steffen

ich find´ interessant, dass ihr beide den glauben ins spiel bringt...

ich gehöre zu den "gläubigen" - römisch katholische richtung - aber nicht in der form, wie´s der pfarrer gern sehen würde. glauben, dass irgendwo, irgendwie was "übergeordnetes" ist ... in gewisser weise eine vorbestimmung - ja ... ein lieber gott, der hinter der himmelspforte sitzt und auf mich wartet ... das geht mir als rational denkendem menschen dann doch zu weit.

den glauben - oder auch das ritual der beisetzung als grund für mich zu nennen, wäre dennoch irgendwo weit hergeholt.

ich versuche mich dabei eher in jemanden zu versetzen, der / die einen geliebten menschen gerade eben verloren hat. dann kommt noch ein weisskittel mit dem skalpell in der hand und reibt sich die hände, wenn er an dem eben schmerzlich verlorenen noch - sorry - verwertbare ersatzteile rausnehmen kann...

und genau dafür gibts dann einen ausführlichen Spenderausweis, damit eben nicht erst der Weiskittel zu einem trauernden Angehörigen hin muss und jedes einzelne Organ abfragen muss.

es geht dabei auch ned "nur" um die abfrage, sondern auch um das "wissen, es geschieht"...

aber isses nicht sogar so, dass die hinterbliebenen auch beim organspendeausweis noch - zumindest pauschal - gefragt werden müssen?

ich hoffe nicht !?!

und das es geschied sollte jedem klar denkenden Menschen eher ein gutes als ein schlechtes Gefühl geben, denn er rettet damit unter Umständen mehreren Menschen das Leben !

Ich hab auch den Organspenderausweis, hab mich auch für Knochenmark typisieren lassen. Zähle mich auch eher zu den Heiden/Atheisten, aber ich glaube, daß der Glaube da gar nicht so eine große Rolle spielt, ich kenne auch einige gläubige Christen (ev.), die Organspenderausweise haben.

Gehört für mich einfach dazu. Als Arzt, wenn auch Tier-, ist die Einstellung zum Körper irgendwie ungezwungener.

nachdem bei meinem "cousin" ca 6 monate lang nach einem grund für seinen gesundheitszustand gesucht wurde (ERFOLGLOS!!!) wurde ich schon nachdenklich, zum ausfüllen bin ich aber trotzdem noch nicht gekommen, denke aber ich werde bis auf wenige ausnamen so etwas gestatten.


troubadix

Hallo,

als ehemaliger "Besitzer" eines Hodentumors, der sich auf ca. 30x20cm im Bauch ausgebreitet hat, darf ich leider weder Blut noch Organspender sein.

Wenn jemand nicht Organspender werden möchte, dann wäre doch Blutspenden eine Alternative.

Gruß Volker