Hi,
die Chance, daß ein Zahnriemen im Standgas oder beim Anlassen reißt ist übrigens erheblich größer, als daß er bei hohen Drehzahlen zerfällt. Bei niedrigen Drehzahlen muss der Riemen die Ventilfedern mehr oder weniger einzeln aufdrücken (auch wenn das bei dem Motor "nur" müde 50kg sind). Sobald der Motor sich richtig dreht, übernimmt das zu großen Teilen die Massenträgheit von Nockenwelle und Nockenwellenrad - der Riemen kämpft dann hauptsächlich noch gegen die Reibung.
Im Mittel ist das notwendigen Antriebsmoment für den Ventiltrieb übrigens relativ gering, weil ab und an auch mal ein Ventil schließt und den Nocken anschiebt - was bei niedrigen Drehzahlen zu lustig pulsierenden Belastungen auf den Zahnriemen führt. Bei hohen Drehzahlen steigt die Antriebsleistung dann stark an, weil die Federkraft in immer stärkerem Maße benötigt wird, damit das Ventil überhaupt noch dem Nocken folgen kann. (wer es schafft, so ein Ventil 50x pro Sekunde (das wären 6000 Kurbelwellenumdrehungen pro Minute) um 8-9mm hin und her zu bewegen, wird schnell merken, daß er dazu tatsächlich etwa "40kg Kraft" (also ca. 400N) benötigt, obwohl es nur 50-60g wiegt) Die Physik hat sich hierfür leider quadratische Formeln ausgedacht, womit für ernsthafte Drehzahlerhöhungen gleich erheblich härtere Federn nötig werden und natürlich zu noch höheren Verlusten und abnormalem Verschleiß führen - deshalb spare ich da lieber Gewicht - das geht linear ein.
Bei einem Zahnriemenriss im Standgas gehen üblicherweise zwei bis drei Ventile flöten, damit müsste der Motor eigentlich noch anspringen, läuft dann aber leicht unrund.
Gruß, Mario
106 Sergio Taccini, 1124cm³, MS2/Extra 3.3.x, 150000km,
E85
Jet Force 125 EFI, 125cm³,
E85
106 Rallye, 1294cm³, 225000km,